Programmüberblick 2025
Liebe Besucher*innen,
mit mehr als 147.000 Besucher*innen im Jahr 2024 – rund 40.000 mehr als im Vorjahr – haben wir das Besuchsniveau der Jahre vor der Pandemie erreicht. Besonders erfolgreich war unsere Ausstellung „Pablo Picasso I Max Beckmann“, die im Frühjahr allein 85.000 Besucher*innen anzog. Für 2025 planen wir wie gewohnt ein vielfältiges Programm: Ein besonderes Highlight ist die große Herbstausstellung „Niki. Kusama. Murakami. Love You For Infinity“, die mit ihrer internationalen Strahlkraft Publikum weit über die Grenzen Hannovers hinaus anziehen soll. Den Jahresauftakt markiert im Februar eine umfassende Retrospektive zur hannoverschen Künstlerin der Neuen Sachlichkeit, Grethe Jürgens, gefolgt von der Sommerausstellung „Stand Up!“, die die feministische Avantgarde der 1970er-Jahre beleuchtet. Zum Jahresende widmet sich das Museum in einer Retrospektive der Künstlerin Käte Steinitz. Darüber hinaus werden zwei herausragende Künstler*innen geehrt: Frida Orupabo, ausgezeichnet mit dem SPECTRUM-Fotopreis der Stiftung Niedersachsen, und Sven-Julien Kanclerski, der den SPRENGEL PREIS der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur erhält. Neben den klassischen Ausstellungsräumen laden Foyer, Einblickshalle und Forum darüber hinaus als neu gestalteter „Dritter Ort“ zum Verweilen ein – und machen das Museum zu einem lebendigen Ort für Kunst und Austausch.
„Unser Ziel für 2025 ist es, noch mehr Menschen für Kunst zu begeistern und das Sprengel Museum Hannover als Ort für Begegnung, Inspiration und Dialog weiter zu stärken“, betont Direktor Reinhard Spieler. „Mit unserem facettenreichen Programm und den ambitionierten Ausstellungen möchten wir neue Akzente setzen und Kunst in ihrer ganzen Vielfalt für ein breites Publikum anbieten.“
„Niki. Kusama. Murakami. Love You For Infinity“
Mit „Love You For Infinity“ widmet das Sprengel Museum Hannover drei bedeutenden Künstler*innen eine einzigartige Schau, die erstmals Niki de Saint Phalles berühmte Nanas zusammen mit Yayoi Kusamas immersiven „Infinity Rooms“ und Takashi Murakamis ikonischen Kaikai Kiki-Motiven in einer Ausstellung vereint. Die Besucher*innen erwarten großformatige Werke, die sich durch intensive Farbigkeit und Symbolik auszeichnen und Themen wie Feminismus und Konsum- und Popkultur spiegeln.
„Diese Ausstellung verbindet die Werke dreier Ikonen der Kunstgeschichte, die jede auf ihre Weise universelle Themen berühren und eine Brücke zwischen Kunst, Popkultur und gesellschaftlicher Reflexion schlagen. Die Schau soll ein großer Publikumsmagnet sein und weit über die Grenzen Hannovers hinaus wahrgenommen werden“, erklärt Museumsdirektor Reinhard Spieler, neben Stefan Gronert und Nora Niefanger einer der drei Kurator*innen, die den Blockbuster vorbereiten.
Retrospektiven zu Grethe Jürgens und Käte Steinitz und Ausstellung mit feministischer Avantgarde-Kunst
Weitere Highlights des Ausstellungsjahres sind umfassende Retrospektiven zu Grethe Jürgens sowie eine Ausstellung mit Werken von Käte Steinitz und die Gruppenschau „Stand up!“ mit feministischer Kunst der 1970er Jahre. Die Retrospektive Grethe Jürgens, die im Februar startet, beleuchtet das Schaffen einer bedeutenden Vertreterin der Neuen Sachlichkeit und stellt rund 150 Werke der 1920er bis 1980er Jahre aus, darunter sozialkritische Stadtansichten und Porträts, die das Leben und die Herausforderungen der Arbeiter*innen und Randgruppen ihrer Zeit reflektieren. Die Ausstellung mit Werken von Käte Steinitz, die im Oktober 2025 beginnt, widmet sich erstmals umfassend dem Werk der Künstlerin und engen Weggefährtin von Kurt Schwitters. Zahlreiche bisher unveröffentlichte Arbeiten, insbesondere aus dem fotografischen Nachlass, geben Einblicke in Steinitz’ Leben und Schaffen zwischen Hannover und Los Angeles. In den Sommermonaten zeigt die Gruppenausstellung „Stand Up!“ wiederum Werke aus der SAMMLUNG VERBUND, Wien und mit ihr die radikale Bewegung feministischer Kunst der 1970er-Jahre. Die internationalen Künstlerinnen teilen ein kollektives Bewusstsein, welches erstmals in der Kunstgeschichte das „Bild der Frau“ völlig neu bewertet, und wenden sich neuen Ausdrucksformen wie Fotografie, Performance, Film und Video zu. Ihre Werke sind provokant, poetisch und ironisch.
Preise
Frida Orupabo und Sven-Julien Kanclerski stehen 2025 im Fokus zweier herausragender Auszeichnungen: Frida Orupabo erhält den SPECTRUM Internationaler Preis für Fotografie der Stiftung Niedersachsen. Vom 5. April bis 20. Juli 2025 zeigt sie Collagen und Videoarbeiten, die sich mit den blinden Flecken europäischer Bildwelten auseinandersetzen. Ihre Kunst beleuchtet Gewalterfahrungen Schwarzer Menschen, Rassismus und Misogynie.
Sven-Julien Kanclerski wird wiederum ausgezeichnet mit dem SPRENGEL PREIS 2025 – ausgelobt von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Der hannoversche Künstler nutzt Preisgeld und Reisestipendium „Niedersachsen in Europa“, um in Rumänien die kreative Wiederverwendung ausrangierter Autoreifen zu dokumentieren. Seine Arbeiten werden vom 21. November 2025 bis 1. März 2026 gezeigt.
Inklusion
Auch die gesellschaftliche Teilhabe ist 2025 darüber hinaus ein Themenfeld. Die Ausstellungsreihe „Das Atelier als Gemeinschaft“ zeigt die Zusammenarbeit mit den Ateliers Geyso20 aus Braunschweig und Wilderers aus Hildesheim und präsentiert Arbeiten von Künstler*innen mit Behinderung.
EINBLICKSHALLE, FORUM UND FOYER – NEUE ORTE IM SPRENGEL MUSEUM
Nach Abschluss der umfassenden Brandschutzsanierung in der Einblickshalle, dem Forum und dem Foyer präsentiert das Sprengel Museum Hannover zu Beginn des neuen Jahres neue Highlights außerhalb der Ausstellungsräume:
Kunst und Interaktion: „Mimese (Futsch)“ im Forum
Der Vorraum des Forums – zentraler Ort für die Bildungs- und Vermittlungsarbeit des Hauses – wurde von den Künstler*innen Lotte Lindner und Till Steinbrenner neu gestaltet. Ihre Installation „Mimese (Futsch)“ besteht aus originalen Kunsttransportkisten, die junge Besucher*innen erkunden und spielerisch erleben können. Die Eröffnung der Arbeit findet am 7. Februar 2025 um 15.00 Uhr im Beisein der Künstler*innen statt - das „Kistenfest“ für die ganze Familie.
„Die Mimik der Tethys“ von Julius von Bismarck in der Einblickshalle
Ab 21. Februar 2025 präsentiert das Museum mit „Die Mimik der Tethys“ eine Arbeit von Julius von Bismarck in der Einblickshalle. Die permanente, eigens für den Ort geschaffene Installation zeigt eine imposante Hochsee-Boje, die sich synchron zu einer Zwillingsboje im Atlantik bewegt und Echtzeitdaten zum aktuellen Wellengang übermittelt. Reinhard Spieler: „Im Dialog mit der in Sichtweite befindlichen Twister-Skulptur von Alice Aycock setzen wir damit ein kraftvolles Zeichen für den Klimawandel als zentrales Thema unserer Zeit.“
Der Kunst-Kiosk im Foyer
Im Foyer erwartet Besucher*innen der von Sven-Julien Kanclerski gestaltete Kunst-Kiosk – eine Mischung aus Skulptur, Modell und multifunktionalem Möbelstück. Diese wandelbare Installation bietet vielfältige Präsentationsmöglichkeiten und fungiert zugleich als Außenstelle der Sprengel Freunde, die das Projekt finanziell unterstützt haben. Kanclerski wurde für seine herausragende Arbeit mit dem SPRENGEL PREIS 2025 ausgezeichnet.
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Die Ausstellungsübersicht mit den einzelnen Ausstellungen, mit Laufzeiten und Eröffnungsterminen finden sich in unserer Vorschau auf https://www.sprengel-museum.de/ausstellungen/vorschau
Wir freuen uns auf Ihren Besuch und wünschen von Herzen ein HAPPY NEW ART YEAR!