Lichtinstallation im Skulpturengarten
Das Sprengel Museum Hannover soll 2026 um eine spektakuläre Lichtinstallation des renommierten US-amerikanischen Künstlers James Turrell erweitert werden. Für den Skulpturengarten des Museums ist ein „Sky Space“ geplant – ein eigens für diesen Außenraum entwickeltes Werk. Turrell, bekannt für seine faszinierenden Installationen, die Licht als zentrales Medium nutzen, ergänzt damit die bestehende Sammlung des Museums, das bereits über eines der umfangreichsten Turrell-Ensembles Deutschlands verfügt. Mit seinem Entwurf für „Totus intus, totus foris“ schlägt der Künstler ein einzigartiges Projekt vor, das die nationale und internationale Strahlkraft des Sprengel Museum Hannover weiter ausbaut. Über die entsprechende Beschlussvorlage der Stadtverwaltung berät der Kulturausschuss am 25. Oktober 2024. Die finale Entscheidung trifft der Verwaltungsausschuss des Rates.
TOTUS INTUS, TOTUS FORIS – GANZ IM INNEREN, GANZ IM ÄUSSEREN
Turrells Vorschlag verwandelt den Museumshof in ein Gesamtkunstwerk, das die dort aufgestellten Skulpturen und die Architekturlandschaft in eine immersive Lichtlandschaft integriert. Die zentrale architektonische Geste – ein auf leichten Stützen aufliegendes filigranes Flachdach, das förmlich zu schweben scheint, vom Licht getragen wird und den gesamten Hof überdacht – fügt der bestehenden Architektur ein spirituelles Lichtvolumen hinzu: ein offener, freier Raum, erfüllt mit farbigem Licht. Die acht Stützen des Daches sind durch einen Ring miteinander verbunden, der mit LED-Leuchtmitteln ausgestattet ist. Diese beleuchten in einer komplex programmierten Farbfolge die Unterseite des Daches, von wo aus das Licht nach unten reflektiert und den Hof in einen großen Licht- und Farbkörper verwandelt. Besucher*innen können von jedem Platz im Hof aus in dieses Lichterlebnis eintauchen, während die Stufenarchitektur als Sitzplatz unter dem schützenden Lichtdach dient. Die Dimension des Baldachins ist so gewählt, dass er das Sprengel-Gebäude deutlich überragt und damit schon von weitem sichtbar ist. Besonders eindrucksvoll wird die Lichtinstallation nach Einbruch der Dunkelheit, wenn der Hof wie ein schwebendes, farbenfrohes UFO erscheint. Geplant ist auch – so es Baurecht und Denkmalschutz erlauben – ein eigener Zugang, der es ermöglicht, den Hof unabhängig vom Museum in den Abendstunden zu öffnen und Besucher*innen ein einmaliges Erlebnis zu bieten.
Zusagen zur Finanzierung der Installation liegen vor. Die Hannover Rück Stiftung übernimmt die künstlerische Ausgestaltung. Die Firma Rossmann wie auch die Dr. Christiane Hackerodt Kunst- und Kulturstiftung und die Landeshauptstadt Hannover haben ebenfalls Gelder bereitgestellt. Bis Herbst 2026 soll die Lichtinstallation realisiert werden.
DER SKULPTURENGARTEN
Die Installation ist Teil eines umfassenden Sanierungsprojekts, das die Wiederherstellung des seit Jahren brachliegenden Skulpturengartens ermöglicht. Insgesamt rund 2,45 Millionen Euro werden benötigt, um den Garten wiederherzustellen. Die Finanzierung wird durch das gebündelte Engagement mehrerer Förderer getragen – von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland (INK)), der Landeshauptstadt Hannover, vom Land Niedersachsen, der Firma Rossmann und vom Verein der Freunde des Sprengel Museum Hannover.